TERRA.VITA - NEWS

Geothermie: Eine Energiequelle für Bauherren im Landkreis?


100 Teilnehmer bei Fachseminar am Schölerberg


Klimaschutz durch Geothermie: Dieses Ziel verfolgt die Klimainitiative des Landkreises Osnabrück. In Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Geopark TERRA.vita ermuntert sie Bauherren, bei der Heiztechnik auf die Nutzung der Erdwärme zu setzen. Im Rahmen eines Fachseminars wurden jetzt Architekten, Planer und Kommunalvertreter über die Möglichkeiten dieser Technologie informiert.
100 Teilnehmer aus der Region kamen im Tagungszentrum unterBau im Museum am Schölerberg zusammen, um mehr über die sogenannte „oberflächennahe Geothermie“ zu erfahren. Kreisrat Winfried Wilkens erläuterte in seiner Begrüßung die Klimaschutzziele des Landkreises und machte deutlich, dass bei der Energiewende das Thema Wärmenutzung zunehmend in den Fokus rückt. „Bei der Gewinnung von Strom aus regenerativen Quellen sind wir auf einem guten Weg“, sagte der Verwaltungsvorstand. Allerdings: „Das Thema Wärme ist da ganz klar das dickere Brett“. Gemeint waren vor allem die vielen gas- und ölbetriebenen Heizungsanlagen, die noch immer als Standard gelten. Dabei sei der Neubau oder die Kernsanierung eines Gebäudes die ideale Gelegenheit, sich von der herkömmlichen Technik zu trennen. Wilkens: „Jede neu verbaute Gas- oder Ölheizung ist im Klimaschutz eine verpasste Chance für die nächsten 20 Jahre.“

Die darauf folgenden Vorträge beleuchteten das Thema Erdwärme aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Neben technischen Aspekten kamen auch die Genehmigungspraxis und die Fördermöglichkeiten zur Sprache. Was auch für viele der Fachleute neu war: Geothermie lässt sich im Sommer auch zur Kühlung einsetzen: „Dabei wird die Wärme aus den Wohnräumen wieder zurück ins Erdreich geleitet“ erläuterte Kim Schwettmann vom Verein GeoEnergy Celle, der als Mitveranstalter auftrat. „So arbeitet das System sogar besonders effizient“.

Die vielleicht wichtigste Frage stellte am Ende der Veranstaltung der Vertreter einer Südkreisgemeinde: Wie kann man Bauherren von der Technologie überzeugen, wenn die Investitionskosten doch spürbar höher und Genehmigungs- und Förderfragen komplizierter seien als bei herkömmlichen Systemen? Die Antwort lieferte Kim Schwettmann ohne Umschweife: „Bei einem gut eingestellten System kommen vier Fünftel der Energie aus der Erde. Eine solche Anlage ist daher mittelfristig immer die wirtschaftlichere Lösung, und der Hausbesitzer macht sich unabhängig von Preisschwankungen. Die Erde liefert ihre Wärme kostenlos.“

20 März 2017
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