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Forstgeschichtliche Wanderung auf den Spuren Justus Mösers


Wald- und Grenzgeschichten im Freeden

Bad Iburg. Spannende Einblicke in die Forstgeschichte des Teutoburger Waldes verspricht eine Wanderung durch den Freeden, die der Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. (LVO) am Samstag, den 18. Juni 2022, ab 14 Uhr anbietet. Startpunkt ist der Wanderparkplatz „Zum Freden" (Wassertretstelle) in Bad Iburg. Geleitet wird die Wanderung von Forstwissenschaftler Andreas Mölder von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (Abteilung Waldnaturschutz).

Die Tour steht im Rahmen der Erinnerung an den Osnabrücker Juristen, Publizisten und Schriftsteller Justus Möser (1720-1794). Dessen Wirken hat den Wald in der Region und seine Bewirtschaftung entscheidend geprägt. Dies wird anschaulich vermittelt: Die Teilnehmer:innen können nicht nur Spuren vergangener Waldnutzungen entdecken, sondern auch verborgene historische Grenzmarkierungen. Die Begriffe „Zuschlag“, „Mark“ und „Markgenossenschaft“ werden mit spannenden Inhalten gefüllt und es wird veranschaulicht, welche gravierenden Folgen eine „Bergteilung“ haben kann. Darüber hinaus wird anhand nachvollziehbarer Beispiele dargestellt, welche Auswirkungen frühere Formen der Waldnutzung auf die heutige Waldbewirtschaftung haben. Auch die reiche Pflanzen- und Tierwelt des Freedens sowie der Naturwald Großer Freeden mit seiner natürlichen Waldentwicklung werden zum Inhalt der Exkursion gehören.

Schon die im Vorjahr angebotene Wanderung mit Andreas Mölder über den Kleinen Berg in Hilter erfreute sich großer Nachfrage, so dass nun eine weitere Tour an anderem Ort angeboten wird. Zwischen Quakenbrück und Bad Iburg, Fürstenau und Melle und natürlich in seiner Geburtsstadt Osnabrück werden Justus Mösers Themen und sein Wirken lebendig und berühren durchaus aktuelle Fragestellungen – ganz gleich, ob Waldwirtschaft, Kaffeekonsum, Förderung von Handel und Gewerbe oder Kultivierung von Böden: Justus Möser hat sich in seinen Schriften zu allem geäußert, was zur Hebung des Wohlstands des kleinen Fürstbistums beitragen konnte. Er hat aber darüber hinaus auch die Menschen und die Gesellschaft seiner Zeit sehr genau beobachtet. Diese Fähigkeiten, hierbei insbesondere sein Kommunikationstalent, aber auch sein unkonventionelles Denken wurden bereits von den Zeitgenossen geschätzt und bewundert, darunter Herder und Goethe. Eine Voranmeldung über den Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. (Leonie Mrozinski, albes@lvosl.de, 0541 600 585-16) ist erforderlich. Sollten am Veranstaltungstag besondere Corona-Regeln gelten, werden alle Teilnehmer:innen darüber informiert.

Der Treffpunkt am Samstag, den 18. Juni 2022, ist um 14 Uhr am Wanderparkplatz „Kleiner Freden/Wassertretstelle“ in Bad Iburg (Navigation: Ecke Hagenberg/Zum Freden), die Wanderung dauert etwa drei Stunden. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind erforderlich, die Teilnahme an der Veranstaltung erfolgt auf eigene Gefahr.

Bildunterschrift: Kammweg auf dem Großen Freeden, in der Bildmitte verläuft ein Grenzgraben aus dem 18. Jahrhundert Foto: Andreas Mölder.

01 Juni 2022
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