TERRA.VITA - NEWS

Piesberg einer der schönsten und bedeutendsten Geotope Deutschlands


Das „geologische Herz“ des Geoparks TERRA.vita wurde ins DGGV-Projekt 30 Geotope hoch 3 aufgenommen

OSNABRÜCK. Dem Großsteinbruch Piesberg kommt eine ganz besondere Ehre zuteil: Er wurde im Rahmen des Projekts 30 Geotope hoch 3 der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e.V. (DGGV) zu einem der optisch ansprechendsten und wissenschaftshistorisch bedeutendsten Aufschlüsse in Deutschland gekürt. Jetzt erfolgt die Präsentation des Piesbergs auf www.digitalgeology.de in einer außergewöhnlichen Art und Weise. Neben einer ausführlichen Beschreibung, zahlreichen Impressionen und einem Video ist auf der Website ein interaktives hochaufgelöstes 3D-Modell der Nordwand und ein Gesamtmodell des Piesbergs zu finden.

Durch seine Pflanzen- und Insekten-Fossilien in rund 310 bis 305 Millionen Jahre alten Ablagerungen ist der Piesberg international berühmt und stellt durch intensiven Bergbau seit dem Mittelalter heute einen der größten Steinbruchstandorte Europas dar. Prof. Gerhard Bohrmann von der Universität Bremen vergleicht den Piesberg-Steinbruch mit „einem hohlen Backenzahn“. Schließlich höhlte der fortwährende Abbau von quarzitischen Sandsteinen die große Erhebung im Osnabrücker Bergland aus. Jedoch bietet der Steinbruch hierdurch „einen einmaligen Einblick in die Erdgeschichte - in einen Kohlesumpfwald, der hier vor mehr als 300 Millionen Jahren existierte.“

Der Geologe und seine Student*innen des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Bremen füllen das Projekt 30 Geotope hoch 3 mit Leben. Mitglieder des Projektteams bereisen die schönsten Geotope Deutschlands und erstellen die hochwertigen Filmaufnahmen sowie die dreidimensionalen, interaktiven Modelle. Anlass des Projekts ist das 175-jährige Bestehen der DGGV, welches Deutschlands größte geowissenschaftliche Vereinigung im Jahr 2023 begeht. Bis dahin sollen die 30 bedeutendsten Geotope in Deutschland präsentiert werden und den Brückenschlag zwischen klassischer und moderner Geologie aufzeigen.

Monatlich wird bis zu diesem Zeitpunkt auf der Website ein Geotop ergänzt. Als Geotope gelten Objekte der unbelebten Natur, welche ein Zeitfenster in die Erdgeschichte darstellen. Seit September 2021 ist dort auch der Piesberg vertreten. Unterstützt wurde das Projekt durch den UNESCO Global Geopark TERRA.vita und die Stadt Osnabrück, welche hier den Kultur- und Landschaftspark entlang des Großsteinbruchs etablierten, in welchem das Museum am Schölerberg bis heute wissenschaftliche Ausgrabungen tätigt und die Betreiberfirma GP Günter Papenburg AG jährlich etwa eine Millionen Tonnen Quarzitgestein abbaut.

„Der Piesberg ist eines unserer wichtigsten geologischen Highlights“, ist die Meinung des Geologen Dr. Tobias Fischer zur Bedeutung des Piesbergs für den Geopark TERRA.vita. Dr. Detlef Gerdts, Fachbereichsleiter Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück ergänzt, dass „der Piesberg am nördlichen Rand der Stadt Osnabrück und der Piesberg das geologische Herz des Geoparks darstellt“.

Die Impressionen und Informationen zum Piesberg gibt es auf https://digitalgeology.de/der-piesberg.

 

 

Foto: Das Team von Prof. Gerhard Bohrmann nimmt Filmaufnahmen an einem Kohleflöz im Großsteinbruch Piesberg (Foto: T. Fischer).

28 September 2021
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