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UNESCO-Geoparks: kommunales Engagement in Zusammenarbeit mit der UNESCO


Treffen zum Thema 'UNESCO-Geoparks' im Auswärtigen Amt

Die UNESCO-Sonderbeauftragte des Auswärtigen Amtes, Staatsministerin Böhmer, hat am 30. Mai zu einem parlamentarischen Mittagessen zum Thema UNESCO-Geoparks geladen. Gäste waren Bundestagsabgeordnete aus Wahlkreisen in UNESCO-Geoparks sowie Vertreter der deutschen UNESCO-Geoparks, des Deutschen Nationalkomitees für UNESCO Global Geoparks, des Forums der Globalen Geoparks und der Deutschen UNESCO Kommission. 

Ziel des Treffens war, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz der Geoparks zu verdeutlichen und den Austausch zwischen Geoparks und Bundestagsabgeordneten weiter zu intensivieren.

Staatsministerin Böhmer betonte in ihrer Begrüßungsansprache die Bedeutung kommunaler, regionaler und internationaler Vernetzung für den Erfolg des Geopark-Programms. Das Geopark-Programm, das kurz nach Verabschiedung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 startete, spiele auch in diesem Rahmen eine wichtige Rolle:

Zusatzinformationen

"Das Geopark-Programm entwickelte sich seit 2002 durch kommunales Engagement in Zusammenarbeit mit der UNESCO. Diese Verankerung an der Basis ist ein großes Plus des Geopark- Programms. Ich bin überzeugt davon, dass Antworten auf globale Herausforderungen ohne die wirksame Einbindung der kommunalen und regionalen Ebene nicht möglich sind. Sie müssen vielleicht sogar hier gefunden werden, denn auch die Ziele der Agenda 2030 müssen auf kommunaler Ebene umgesetzt werden. Ein wichtiges Kennzeichen des Geoparkprogramms ist die Einbettung in ein internationales Netzwerk und der verpflichtende internationale Austausch. Er trägt dazu bei, dass konkrete, vor Ort gemachte Erfahrungen und Lernprozesse vervielfacht werden. Die UNESCO bietet dafür mit ihren 195 Mitgliedsstaaten ein ideales Forum."

Im anschließenden Gespräch stellten unterschiedliche Akteure Ihre Erfahrungen aus ihrer Arbeit zu Geoparks vor: Klaus-Peter Schulze sprach als Bundestagsabgeordneter aus dem einzigen grenzüberschreitenden Geopark „Muskauer Faltenbogen“, Werner Klöckner als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun und Vorsitzender des Geoparks Vulkaneifel sowie Hartmut Escher als Geschäftsführer des UNESCO-Geoparks TERRA.vita.

In der lebhaften Diskussion konnten die Teilnehmer zahlreiche Anregungen und neue Ideen austauschen und gelungene Praxisbeispiele aus verschiedenen Geoparks näher kennenlernen. So machten etwa Wanderwege, die unter ein bestimmtes Motto gestellt würden, Geoparks für Besucher greifbar und erlebbar. Tourismusförderung und Bewahrung der natürlichen Umwelt gingen so Hand in Hand. Partnerschaften mit anderen Geoparks und relevanten Akteuren im Ausland bedeuteten zudem einen fruchtbaren Austausch und zahlreiche neue Impulse. Die von lokalem Engagement getragenen Geoparks könnten auch Schülerinnen und Schülern die globalen Nachhaltigkeitsziele näherbringen und das Bewußtsein für die sog. „global citizenship“ schärfen. Dabei komme den 250 deutschen UNESCO-Projektschulen eine Schlüsselrolle zu. Ferner böten sich auch zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Universitäten in der Region: Nicht nur für lokal angesiedelte Forschungsprojekte zu UNESCO-relevanten Themen in und um Geoparks sollten die Geopark-Verwaltungen einen engen Austausch mit Hochschulen - insbesondere UNESCO-Lehrstühlen - und Forschungseinrichtungen pflegen.

UNESCO-Geoparks Geoparks sind Gebiete mit geologischen Stätten und Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung. In diesen Gebieten wird veranschaulicht, wie Landschaften entstehen, welche Gesteine und Rohstoffe im Untergrund vorkommen und wie Geologie und Böden die jeweilige Landnutzung beeinflussen. Diese Themen sollen durch Angebote wie etwa geführte Wanderungen, Informationstafeln und Faltblätter vermittelt werden. Ende 2015 hat die 38. Generalkonferenz der UNESCO das UNESCO-Geoparkprogramm beschlossen. Aktuell sind 120 Geoparks in 33 Ländern als Globale Geoparks der UNESCO anerkannt, darunter sechs deutsche Geoparks: Bergstraße-Odenwald, TERRA.vita, Muskauer Faltenbogen (deutsch-polnisch), Schwäbische Alb, Vulkaneifel sowie Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen.

 


01 Juni 2017
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