Blaudruck


Die Kunst des Blaudrucks – ein „blaues Wunder“ in unserer Region

Wenn davon die Rede ist, mal einen Tag „blau zu machen“ und der Arbeit oder Schule fern zu bleiben, denkt wohl kaum jemand an die traditionelle Handwerkstechnik, auf die sich die Redewendung zurückführen lässt: die Blaufärberei. Früher wurde am „Blauen Montag“ zuvor eingelegte Wolle an der Luft getrocknet und entwickelte durch eine chemische Reaktion eine blaue Färbung. Die Färbergesellen mussten dann einen Tag warten und hatten nichts zu tun.

Beim sogenannten „Blaudruck“ handelt es sich um ein traditionelles Färbeverfahren mit einer langen Historie. Die Kunst der Blaudruckerei war lange Zeit sehr populär, wird heute allerdings nur noch vereinzelt betrieben. Die Anfänge dieser herkömmlichen Färbemethode gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die Vorgehensweise und das Werkzeug haben sich seitdem kaum verändert. Die charakteristischen Muster werden mittels zum Teil jahrhundertealten sogenannten Holzmodeln hergestellt. Der Aufdruck der Schutzmasse bewirkt, dass der Stoff an dieser Stelle nicht eingefärbt wird und ein weißes Muster entsteht.

Wer sich für dieses traditionelle Handwerk begeistern kann, sollte unbedingt den historischen Markt in Bad Essen besuchen, der an einem Wochenende im Jahr das Leben wie vor 100 Jahren zelebriert.

 

Silvia Prüßner Blaudruck

Ganzjährig ausgeübt wird das altbewährte Färbeverfahren von der Bad Oeynhausenerin Silvia Prüßner. Sie entdeckte im Jahr 2011 die Blaudruckerei für sich und bedruckt seitdem leidenschaftlich antike, moderne oder festliche Motive auf verschiedene Stoffe. Regelmäßig bietet sie auch spannende Workshops an, in der Sie ihr Handwerk weitergibt. Zurzeit findet man sie außerdem jeden Samstag auf dem Wochenmarkt in Vlotho. Weitere Infos auf ihrer WEBSITE.

 

Im Jahr 2016 wurde der Blaudruck in das bundesweite UNESCO-Verzeichnis immaterieller Kulturgüter aufgenommen. Seit 2018 wird das traditionelle Handwerk sogar auf der internationalen UNESCO-Liste aufgeführt.

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