Falknerei


Falknerei – „tierisch gute Jagdgefährten“

Diese Zahl muss man wohl zweimal lesen: seit über 3.500 Jahren besteht die Tradition der Falknerei, jägersprachlich auch „Beizjagd“ genannt. Somit handelt es sich um eine der ältesten Jagdformen des Menschen. Die Grundprinzipien haben sich über die Jahrhunderte dabei kaum verändert. Die Jagd mit abgerichteten Greifvögeln auf freilebendes Wild lässt sich heute mit dem modernen Tierschutzgedanken vereinbaren und findet immer noch mit altbewährten Mitteln und Gerätschaften statt.

Die Beizjagd lebt von der Tradierung von Wissen und Können, welches seit Generationen weitergegeben wird. Es handelt sich um ein einzigartiges Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier, das viel Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert. Die Kunst besteht darin, den Vogel mit Erfolgserlebnissen und Belohnungen an den Menschen zu gewöhnen. Dabei entwickelt sich zwischen Falkner*in und Tier meist eine intensive persönliche Beziehung. Mensch und Tier bilden ein Team und haben weniger ein hierarchisches Verhältnis.

Die Anzahl der Menschen in ganz Deutschland, die aktiv der Falknerei nachgehen kann auf etwa 3.500 geschätzt werden. Auch in der TERRA.vita-Region kann man zuweilen Jäger*innen bei der „Beize“ beobachten. Einer davon ist André Knapheide aus Osnabrück, der regelmäßig mit einem Steinadler auf die Pirsch geht. Hierzulande ein seltener Anblick, sind die Tiere doch eigentlich im Alpenraum beheimatet. Er teilt die Leidenschaft der Falknerei mit seiner Frau Cathrin Woltjen, die einen Habicht fliegt. In den letzten 10 Jahren hat speziell die Anzahl der aktiven Falknerinnen zugenommen.

Im Jahr 2014 wurde die Falknerei auf die bundesweite Liste immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen und zwei Jahre später sogar als internationales immaterielles Kulturerbe der Menschheit gewürdigt.

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